Zur Geschichte unserer Schule, die ersten 175 Jahre
Fahner Schule
(Entnommen aus der Festschrift zum 175 jährigen Bestehen der Schule, im Jahre 1985.)
Unsere Schule sieht auf eine lange Geschichte von bald 200 Jahren zurück.
Im Jahre 1810 wurde unser Schulbezirk gegründet. Er hieß damals Nittum und gehörte bis 1975 zu der Gemeinde Odenthal. Bei seiner Gründung verfügte er noch nicht über ein eigenes Schulgebäude. So musste der 1. Lehrer Wilhelm Fassbender in einem Zimmer seines Hauses in Nittum unterrichten.
Im Jahre 1816 mietete die Gemeinde Odenthal einen Teil des großen Hauses Gierath in Unterscheid als neue Unterbringung.
Schließlich kaufte die Gemeinde im Jahr 1824 in Fahn ein neues Grundstück für den Bau einer neuen Lehrerwohnung nebst Schulsaal. Nittum war der erste Schulbezirk der Gemeinde Odenthal, der von der Regierung mit einem geprüften Lehrer besetzt wurde. 1825 wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt.
Die Zahl der Einwohner des Schulbezirks Nittum wuchs, im Jahre 1873 lebten hier 115 schulpflichtige Kinder, die alle die einklassige Fahner Schule besuchten.
Erste Abhilfe geschaffen wurde Ostern 1898, als die Schule schließlich zweiklassig wurde, indem man einen Teil der Lehrerwohnung als Schulsaal einrichtete. Die Lehrerwohnung bestand jetzt nur noch aus zwei Zimmern und einer Küche.
Neubau 1928
Die Zahl der Schulkinder wurde ständig größer, besonders in den unteren Schulklassen, so wurde 1911 eine dritte Klasse mit zwei weiteren Lehrkräften eingerichtet.
Endlich am 15. März 1926 konnte nach vielen Bemühungen der Grundstein für den Neubau einer Schule gelegt werden auf einem 3 Morgen großen Grundstück gegenüber der alten Schule, das die Gemeinde im Jahre 1900 hierfür bereits gekauft hatte.
Am 14. Januar 1928 fand die feierliche Einweihung statt. Von nun an lautete die amtliche Bezeichnung: „Schulbezirk Schildgen“. 118 Jahre hatte es „Schulbezirk Nittum“ geheißen. Die neue Schule stand genau der alten, ausgedienten Fahner Schule gegenüber, in der 104 Jahre gelehrt und gelernt wurde.
1936 schlossen sich die Schulen Schildgen und Voiswinkel mit der Schule Katterbach zu einem Schulverband zusammen.
In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 blieb auch die Schule Schildgen von den Kriegsauswirkungen und -wirrnissen nicht verschont. Von einem geregelten Unterricht konnte keine Rede sein, da die Kinder stundenlang mit ihren Lehrern bis zur Entwarnung im Luftschutzkeller hockten. Durch Fliegerangriffe entstand viel Materialschaden.
Bei einem Großangriff im Jahre1944 fiel eine Mine auf das Gartengrundstück der Schule, wo ein großer Krater entstand. Das Dach der Schule wurde abgedeckt und fast alle Fenster zertrümmert. Auf dem Sportplatz und den anliegenden Grundstücken gingen viele Brandbomben nieder, so dass die ganze Umgebung nach dem Angriff einem Flammenmeer glich.
Im Herbst 1944 wurde die Schule geschlossen, da die Schule von verschiedenen militärischen Einheiten belegt wurde.
Nach der Eroberung Schildgens durch die Amerikaner am 14.04.’45 dauerte es noch 5 Monate, bis die alliierte Militärregierung am 15.09.’45 die Wiederaufnahme des Volksschulunterrichtes gestattete.
Durch die angestiegenen Geburtenziffern in den Vorkriegs- und Kriegsjahren wuchs die Schülerzahl an. Man stattete den dritten Schulsaal mit neuen Möbeln aus.
1947 wurde eine Wasserleitung gelegt und der Koksofen durch eine Zentralheizung ersetzt. Die Jahre 1949 – 53 standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaus. Soweit Mittel zur Verfügung standen, wurden kleine Instandsetzungen an Gebäuden und Räumen vorgenommen.
Mit Ausnahme der Zeit, in der er Soldat war, unterrichtete Lehrer Spallek von 1929 – 1966, das waren 37 Jahre an unserer Schule. So lange hatte vorher kein anderer Lehrer bei uns gearbeitet.
Schulgebäude 1972
Obwohl der alte Schulbau erst ca. 40 Jahre alt war, wurden in den Jahren 1966 – 69 von Schulleiter Heinrichs dringend erforderliche Reparaturarbeiten immer häufiger an die Gemeinde Odenthal gemeldet. Die Pläne für weitere hohe Reparaturkosten und einen Ausbau der Schule ließ man schließlich aus Kostengründen fallen und entschloss sich zu einem Neubau der Grundschule Schildgen.
Die Ausschachtungsarbeiten schritten schnell voran, und die Fundamente wurden gelegt. Mit Ende des Schuljahres 1970/71 begannen die Vorarbeiten zum Abbruch der alten Schule. Überschattet wurde die Freude auf die neue Schule durch einen tragischen Unglücksfall am 22.09.’71: Durch den abknickenden Ausleger des Baukrans wurde ein Arbeiter getötet.
Mit Beginn des Schuljahres 1972/73 zogen am 7. August 1972 Schüler und Lehrer in das neue und zugleich jetzige Schulgebäude ein. Die Einweihung fand am 25.11.’72 statt.
Im Schuljahr 2010/2011 hat die Schule ihr 200-jähriges Bestehen würdig gefeiert.
Schildgen in der Enzyklopädie
Mehr Informationen zu Schildgen und der Geschichte bis heute finden Sie in der Online-Enzyklopädie Wikipedia.